„Hey Robert, bist du noch nicht nervös?“ Als mich Kathrin fragte, war es genau zwei Wochen vor dem ersten Lettering Day 2019. Ich habe versucht mir keine Vorstellungen zu machen wie die Stimmung sein wird, wie die Teilnehmer reagieren werden und wie es sich anfühlen wird während des Lettering Day’s. Aber was das Programm betraf und an wen sich der Lettering Day richten soll, haben wir in unserem achtköpfigen Team genauestens besprochen.
Planen, machen und schauen
Wir wollten etwas gemeinsam veranstalten, das war klar. Fast geschlossen kannten wir Berlin Letters vom letzten Jahr und einige waren auch schon auf der Typo in Berlin 2018. Kleine Brötchen backen war die Devise. Obwohl auch in Deutschland die Kreativ-Treffs immer populärer werden, wollten wir erstmal schauen, wie die Resonanz ist.
Enthusiasmus war genügend da, selbst lange Entfernungen wurden im Vorfeld nicht gescheut, um sich für Absprachen zum Event zu treffen. Ich selbst hatte vor einigen Jahren schon knapp 20 Netzwerkevents veranstaltet, was mir genügend Ruhe vor dem Sturm gab, eine etwas größere Veranstaltung anzugehen.
Selbständige und Hobby Kreative
Wenn 30 Leute kommen, dann ist es auch gut, dachte ich…. Es sollte auch nur ein Meetup werden. Es besteht unheimliche Sehnsucht von Kreativen, sich persönlich kennenzulernen. Wir sitzen ja meist in unserem Office, arbeiten vor uns hin und nutzen Instagram, um mit Gleichgesinnten Kollegen in Kontakt zu kommen. Das reicht uns nicht. Auch Hobby Kreative genießen diese Treffen, um endlich mal die Personen hinter den schönen Accounts persönlich kennenzulernen. Bei realen Treffen kann man den Künstlern auch mal über die Schulter schauen oder sich mit ihnen unterhalten. Inspiration pur!
Wenn 30 Leute genug waren, hätten wir doch schon gerne so 50 Gäste gehabt. Das Logo für den Event war gestaltet und die Werbung über Social Media lief an. Die Zugkraft unseres achtköpfigen Teams ließ nicht lange auf sich warten und die Anmeldungen purzelten binnen Stunden nur so herein. Es dauerte dann noch einige Wochen und der Event war nahezu mit 90 Personen ausgebucht! Mehr Personen konnte die Location nicht fassen. Das hat uns schon überrascht, allerdings hatten wir auch ein vielversprechendes Angebot für alle Teilnehmer.
Die Unterstützer
Danke an dieser Stelle für die tolle Unterstützung von Pentel, für die hohe Qualität ihrer Stifte, die fürs Goodiebag, für die Workshops und für den Materialtisch Verwendung fanden. Auch ein dickes Lob an die Firma Semikolon für ihre Papierqualität, die unsere Workshopteilnehmer zu schätzen wußten und sie auch im Goodiebag vorfanden. Der Onlineshop Federführend in Hamburg ist auch immer hilfsbereit bei diesen aktiven Events und spendierte für jeden Teilnehmer eine hochwertige Feder mit Federhalter. Tombow und Brillanza aus Italien unterstützten auch Workshops und Goodiebag.
Ein Programm war uns sehr wichtig. Denn Kreative wollen machen und somit boten wir Mini-Workshopsessions aus verschiedensten Bereichen an. Jeder aus unserem Team hat eine Session angeboten. Ich stelle euch mal jeden Dozenten vor:
Pavo Ivkovic: Pavo ist Sketchnoter, von daher lag es nahe, seine Fähigkeiten im Visualisieren anderen weiterzugeben. Ihr kennt Pavo vielleicht auch unter seinem Namen @djangonaut auf Instagram oder im Web. Den Coffee Talk macht er auch mit mir zusammen seit Januar 2019. Mehr von Pavo’s Visualisierungskünsten stehen auf seiner Website.
Julia Winkler: Lettering gehört zu ihrer Stärke und speziell auf Tafeln hat sie schon einiges produziert. Deswegen kam die Idee, eine Tafel-Lettering-Session anzubieten. Es waren zwar nur 30 Minuten, aber so selten es Tafel-Lettering als Workshop gibt, schreit dieser Versuch nach einem größeren Format. Julia nennt sich auf Instagram @sushimoon und im Web findest du sie hier.
Caro Dendorfer: Caro hat den sympathischsten Namen auf Insta und nennt sich „LuckyMeCaro“. Obwohl sie etwas zögerlich war mit der Entscheidung, einen Workshop zu geben, sah es dennoch für alle so aus, als wenn sie schon immer vor Leuten ihre Doodles erklärt. Doodles was? Ja, kleine Kritzeleien, die einen gewissen Charme haben, da sie mit unperfekten Linien perfekte Stimmungen beim Betrachter erzeugen können.
Kathrin-Nina Vinko: Mit Kathrin haben wir eine echte Blending Queen an Bord. Sie ist in Brushlettering und Illustration zuhause und nutzt ihre Blending Techniken regelmäßig. Im Workshop haben die Teilnehmer viele Tricks und Techniken mitnehmen können. Kathrin’s Website findest du hier.
Joahannes Belach: Johannes ist ein Naturtalent oder besser gesagt, er wird oft so bezeichnet, weil er so viel im illustrativen Bereich kann. Ob es Porträt zeichnen ist, Aquarellieren, Vintage-Styles oder Techniken, mit denen er immer wieder alle überrascht. Sein Thema hört sich sehr einfach, aber sehr verlockend an. Blüten zeichnen mit der Elipsentechnik. Viele wollten mehr erfahren aus Johannes unerschöpflichem Repertoire. Johannes Arbeiten findest du hier.
Sandra Brezina: Mit Sandra hatte unser Event den notwendigen internationalen Flair. Sie kommt aus Wien und versteht es, Lettering und Illustration sehr harmonisch zu verbinden. Einige Bücher hat Sandra im Lettering schon veröffentlicht, so dass es für viele interessant war, mehr über den Gestaltungsprozess von Sandra zu erleben. Sandras Website.
Emma Mendel: Emma ist ebenfalls im Lettering zu Hause. Was sie als Kreative besonders auszeichnet, ist ihr Verständnis von Nutzungsrechten. In ihrem Vortrag gab es viele Interessierte, die ähnliche Selbstsicherheit beim Arbeiten mit Nutzungsrechnten in ihren Arbeitsprozess integrieren möchten. Sicher und verständlich hat Emma Mendel ihr Thema rübergebracht. Mehr über Emma siehst du hier.
Robert: Meine Themen sind Logodesign und Handlettering. Aber wer meinen Insta Account und meine Website kennt, der weiß, dass ich ein besonderes Faible für „Schnörkel“ habe. Es kursieren online schon Spitznamen über mich und diese wundervollen Kurven. Also meine Schnörkelsession durfte nicht fehlen, um das Programm zu komplettieren.
Insgesamt haben wir wirklich darauf geachtet, ein sehr vielseitiges Spektrum an Inhalten zu bieten, was von den Besuchern auch sehr gelobt wurde.
Last but not least: Unsere Marie Pischel durfte nicht fehlen. Ihre Persönlichkeit und ihre Anregungen sind ein Mehrwert in jeder Hinsicht. Marie gehörte nicht zum Orga-Team, hat sich aber so verhalten, als wenn sie schon immer bei unseren Aktionen dabei war. Marie kommt aus Bielefeld und betreibt dort ein Schriftenstudio. Sie ist auch die Gründerin des Portals LiD (Lettering in Deutschland). Beim Lettering Day half uns Marie da, wo wir Unterstützung brauchten. Ob als Fotografin, als Strukturgeberin, als kompetente Gesprächspartnerin oder als guter Freund. Danke Marie für dein Kommen. Es hat sich für uns gelohnt und hoffentlich auch für dich.
Und jetzt gilt mein Dank und der des gesamten Teams an alle Teilnehmer, die da waren. Ich persönlich war zwei Wochen zuvor nicht nervös, aber als um 14 Uhr am Samstag die ersten Gäste schon Schlange standen für den Check-in um 14.30 Uhr, stieg mein Adrenalin Spiegel deutlich. Es war zwar nicht das neue I-Phone, welches verkauft wurde, aber es war ein Happening unter Freunden, ein Treffen von Interessierten, sympathischen und lustigen Menschen, die etwas lernen wollten, über sich, über uns oder über das Gestalten. Ein hoher Standard für modernes Handwerk ist uns als Orga-Team dennoch sehr wichtig bei nicht fehlender guter Laune.
Lettering Day 2020
Fazit Lettering Day 2019: Die Reaktionen der Teilnehmer, die Stimmung, das gute Teamwork und das virale Echo lassen uns keine andere Wahl, einen Lettering Day in 2020 zu organisieren. Über eins kannst du dir sicher sein, es wird ein noch größeres Happening. Oder werden es sogar Lettering Days? 🙂 Wenn du informiert bleiben möchtest, wie es mit dem Lettering Day im neuen Jahr weitergeht, dann folge uns über den Insta-Account.
von links: Emma Mendel, Johannes Belach, Caro Dendorfer, Sandra Brezina, Kathrin-Nina Vinko, Robert Bree, Julia Winkler und Pavo Ivkovic.
Text und Bild: Robert Bree (Gruppenbild von Marie Pischel)