Nicht selten sagen die Teilnehmer in meinen Workshops, wie meditativ das bewusste Schreiben von Buchstaben wirkt. Es ist dabei keine Komfortzone, denn die meisten Teilnehmer im Basis Kurs “Come to Letter” – Brushlettering machen ihre ersten Erfahrungen, d.h. sie lernen gerade etwas neues und empfinden es als meditativ. Sie sind nur mit sich, dem Stift und dem Schreiben auf Papier beschäftigt.

Meditative Wirkung beim Brushlettering

Für mich sind diese Wahrnehmungen nicht neu, denn ich habe es schon oft bei mir selbst festgestellt, wenn ich in die Buchstaben versinke. Dazu kommt, dass du nach den Übungen auch noch mehr motiviert und mehr Kraft bekommst für weitere Aufgaben deines Lebens. Aber woran liegt das? Ist Handlettering oder Brushlettering ein Allheilmittel? Nein, sicherlich nicht. Ich denke, es liegt an der Fokussierung auf eine Sache, die dich mit Energie füllt und nicht Energie aussaugt.

Was machen viele Coaches?

Ich vergleiche diese Fokussierung auf eine Sache gerne mit Techniken in Coaching-Seminaren. Oft bekommst du auf einem Seminar eine Aufgabe, mit der du dich beschäftigen sollst. Du bist in einem Raum mit mehreren Menschen, die du evtl. nicht gut kennst und konzentrierst dich auf deine Aufgabe. Alle anderen machen es auch. Es gibt also wenig Ablenkung. Deine Wahrnehmung während der Übung ist total fokussiert auf dich selbst. Jede körperliche Reaktion und jeder Gedanke wird bei der Übung beachtet. Meistens machst du von diesen Übungen sehr viele und am Ende des Seminars gehst du gestärkt nachhause und bist manchmal sogar begeistert, wie gut das Seminar war.

Am Ende hast du dich aber selbst in diese Situation gebracht und deine Sinne in eine Richtung gelenkt. Fokussiert sein heißt auch nicht sich stark oder verkrampft zu konzentrieren, sondern mit einer gewissen Gelassenheit sich einer Sache zu widmen. Wenn du dir ein Youtube Video anschaust von einem dieser wunderbaren Coaches, dann bin auch ich immer beeindruckt, was diese Personen sagen. Sie haben ja so recht und es klingt so motivierend, was diese Persönlichkeiten von sich geben. In der Tat kann man viel lernen dabei. Aber nach dem Video bist du dennoch leer, weil du konsumiert hast und nicht selbst etwas produziert hast.

Motivation ist keine Energie-Quelle

Wie Sean McCabe sagt, ist Motivation keine Energiequelle, die mal da ist mal nicht, sondern Motivation entsteht durch dein Handeln. Jeder hat bestimmt schon oft gesagt, dass heute irgendwie keine Motivation da ist, dieses oder jenes zu tun. Wenn du dich aber auf den Weg machst, mit einer Kleinigkeit zu beginnen, dann ist der Weg nicht mehr weit, noch eine Kleinigkeit zu tun und du bist drin in deiner Tätigkeit und das Weitermachen fällt gar nicht mehr so schwer. Plötzlich ist die Motivation da.

Die Lösung für dich

Suche dir eine Tätigkeit, die du gerne ausübst, dann wirst du gleiche Erfahrungen machen. Ich meine, ein gewisser Lerneffekt ist auch notwendig, damit die Tätigkeit nicht reflexartig oder wie ein Verhaltensmuster ausgeführt wird. Es ist egal was du machst. Um eine Entwicklung festzustellen, ist eine Regelmässigkeit notwendig. Natürlich kann es auch Handlettering und Brushlettering sein. Es ist mir sogar schon oft vorgekommen, dass Leute mir beim Schreiben zugeschaut haben und alleine das Zuschauen für sie meditativ gewirkt hat.

Vielleicht wirkt das bei dir auch. Hier schreibe ich das ganze Alphabet in Kleinbuchstaben und Großbuchstaben (im Video darunter) in kalligrafischen Stil mit dem Pentel Sign Brushpen.

Autor: Robert Bree
Video und Grafik: Robert Bree

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