Kristina Schmid ist Co-Working Inhaberin in München und bat mich, an ihrer Interviewserie 5 1/2 Fragen über das Leben eines Entrepreneurs in München mitzumachen. Es gibt einen leicht verständlichen Einblick in meine Reise als Selbständiger, weshalb ich die Antworten gerne auch hier nochmal aufführe.

5½ Fragen an Robert Bree

Robert Bree ist nicht nur der einzige Spezialist für Handlettering, den ich kenne, sondern auch hervorragender Netzwerker. Seit wir uns vor einigen Jahren bei einer Netzwerkveranstaltung  kennengelernt haben, beobachte ich u.a. bei Facebook mit welcher Hingabe er sich mit der schönen Schrift beschäftigt. Wer hätte da gedacht, dass Robert ursprünglich eine völlig unkreative Ausbildung gewählt hatte? Neugierig? Dann viel Spaß beim Lesen!

1. Wie lange gibt es Dein Unternehmen?

Ich bin seit 2005 Freelancer, habe aber seit 2011 begonnen, direkt mit Endkunden zu arbeiten, was vorher immer über Agenturen oder Verlage lief.

2.Wie bist Du zu Deiner jetzigen Tätigkeit gekommen? Entspricht sie Deiner ursprünglichen Ausbildung?

Überhaupt nicht. Nach der Schule wusste ich nicht, was ich machen sollte und habe mir etwas ausgesucht, wo ich viel mitkriege und was mir viele Möglichkeiten offen lässt. Betriebswirtschaft.

3. Würdest Du die gleiche Ausbildung noch einmal machen, wenn Du nochmal vor der Wahl stündest?

Die Frage stelle ich mir auch immer. Es gab immer Anzeichen, dass ich ein großes Gefallen an organische Formen, Logos, Embleme, Wappen, Icons etc. hatte, aber aus Angst vorm Scheitern habe ich meiner Verstandsebene mehr vertraut und bin einen anderen Weg gegangen. Mein Herz hat sich jedoch regelmässig gemeldet und mich zu Kursänderungen gezwungen. Am Ende sage ich mir, alles hat seinen Sinn im Leben.

4.Was inspiriert Dich im Job am meisten?

Mich inspiriert mittlerweile meine tägliche Arbeit und der Drang meinen Ausdruck in Form von Logodesign und Handlettering immer wieder neu zu erfinden bzw. neue Grenzen zu öffnen. Das ist nicht sichtbar von einem Tag auf den anderen, aber wenn man sich die letzten drei Jahre anschaut, dann erkennt das jeder Außenstehende. Die Möglichkeiten im Ausdruck im individuellen Design sind nicht vorgegeben und nicht limitiert. Was dabei entstehen kann, inspiriert mich und motiviert mich. Wie ein Surfer die perfekte Welle sucht, suche ich die perfekte Kurve, welche soviel Kraft hat und bei jedem Anblick begeistert. Eine Welle vergeht jedoch, eine Kurve bleibt.

5. Was war das Außergewöhnlichste, was Du bisher getan hast?

Was ist schon außergewöhnlich? Als ich Betriebswirt war auf der Möbelfachschule in Köln und eigentlich in einem Möbelunternehmen einen Job hätte kriegen können, habe ich einfach entschieden, nach Italien zu gehen, um dort die Kultur auf unbestimmte Zeit zu leben, was am Ende dann acht Jahre waren. Im Grunde genommen bin ich nicht dem System gefolgt, sondern zum ersten Mal meinem Herz.

5½. Ein Tipp zum Abschluss: Wie lernt man Handlettering oder Kalligrafie?

Handlettering und Kalligrafie sind Fertigkeiten, die von der Praxis leben, die du also nur durch Übung erlangst. Für den Einstieg biete ich hier Workshops  an.

Autor: Robert Bree
Foto + Grafik: Robert Bree | Logodesigner und Handlettering Spezialist
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