Wenn du als Grafikdesigner an einem Projekt arbeitest, ob selbständig oder in einer Agentur, dann kommst du an einen gewissen Punkt, wo du gern ein Feedback hättest. Wenn du niemanden in der Nähe hast, der dir Feedback geben kann, dann bekommst du das erste Feedback vom Kunden, dem du dein Layout präsentierst. Aber jeder möchte es gerne vorher nochmal mit jemand anderem durchsprechen, kritische Punkte nochmal aufzeigen, offen sein für finale Korrekturen bevor der Kunde es sieht.

Was ermöglicht gutes Feedback?

– Aufzeigen einer anderen Perspektive
– eine spontane Reaktion einer nicht involvierten Person (z.B. der sogenannte Hausfrauentest)
– einen letzten korrigierenden Schritt im Designprozess
– eine Bestätigung für deine Gedanken, Ideen und Ausführungen
– ein Schutz vor Übertreten gewisser Grenzen, die Ziele des Projekts gefährden
– Klarheit und Hilfe bei Unsicherheiten (der gute Blick von außen)
– Einblick anderer in deine Arbeitsweise – Vertrauen entsteht

Welches Feedback kennst du?

Ein Kunde oder ein Verantwortlicher in einer Agentur sagt häufig, das Design sei noch nicht knackig genug, da fehlt noch der letzte Schliff, oder ein Text muss noch aufgepeppt werden. Manchmal gibt es auch Reaktionen, wo es nur darum geht ob man es mag oder nicht aufgrund des persönlichen Geschmacks. Dann wissen wir schon, dass noch etwas fehlt oder etwas nicht richtig gemacht wurde. Aber eigentlich wissen wir nicht, was gemeint ist. Das könnte daran liegen, das der Kunde z.B. keine klaren Vorstellungen hat, was seine Ziele sind bzw. was genau das Design ausdrücken soll. Ein Dialog auf Augenhöhe kann hierbei sehr produktiv sein und Verständnis für beide Seiten bringen. Wenn jemand deine Arbeit mag oder nicht, frage im Detail, woran es genau liegt.

Ein Feedback oder eine Kritik darf kein Befehl von oben sein, sondern eher eine Anregung mit dazugehöriger Begründung. Insgesamt soll ja die Arbeit verbessert werden und gutes konstruktives Feedback tut dies.

Du machst dich immer angreifbar

Wann immer du ein Design präsentierst, beim Kunden, bei einem Kollegen oder Partner, begibst du dich in eine offene Situation, wo andere über dich und deine Arbeit urteilen. Das ist ein Lernprozess als Designer, diese Situationen so oft zu erleben, um nur die positiven Einflüsse herauszunehmen und die negativen Reaktionen erkennen und einschätzen zu lernen.

Autor: Robert Bree
Grafik: Robert Bree | Kommunikationsdesign
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