Als Künstler ist es erstrebenswert, seinen eignen Stil zu finden. Deine Arbeiten sollten einen eigenen Charakter haben, sich von anderen Arbeiten unterscheiden. Wenn jemand deine Arbeiten anschaut sollte im Idealfall dein Name in Erinnerung kommen ohne zu schauen von wem das Werk erschaffen wurde.
Du findest deinen Stil nie
Ich muss dich enttäuschen und dir sagen, dass du nicht eines Tages aufwachst und deinen Stil endlich gefunden hast, oder du wirst nicht in einem bestimmten Moment eine Entscheidung für diesen oder jenen Stil treffen, der dich fortan definiert.
Was ist überhaupt ein eigener Stil?
Der eigene Stil kann in vielerlei Hinsicht definiert werden. Es gibt natürlich allgemeingültige Stile, wie z.B. die englische Schreibschrift in der Kalligraphie. Aber wenn du diese Stilform praktizierst und ihr deine persönliche Note verleihen kannst, also ganz eigen interpretierst, dann hast du deinen eigenen Stil, sofern er identifizierbar ist von anderen.
Du kannst einen eigenen Stil aber auch entwickeln und wiedererkennbar machen, indem du deine Visualisierungen vereinheitlichst. Du schreibst mit dem Brush Pen auf Hintergrundbildern, die ähnlich bearbeitet sind, aus einem bestimmten Bereich kommen (z.B. Natur) und von der Anmutung zueinander passen. In diesem Fall bist du wiedererkennbar aufgrund des Gesamtbildes, welches du natürlich auch regelmäßig posten solltest.
Dein Brush Lettering Stil entwickelt sich dann automatisch weiter durch die Übung, so dass du irgendwann deinen Stil ändern kannst bzw. dein Brush-Lettering auch ohne Visualisierung auf dich zurückführbar wird.
Es ist ein langer Weg
Du siehst, ein eigener Stil entwickelt sich nicht von heute auf morgen. Wenn es so wäre, dann wäre es auch nichts Besonderes. Den maximalen Wiedererkennungswert als Handletterer oder Kalligraph erreichst du, wenn deine Handschrift immer identifizierbar ist, egal was du machst. Nehmen wir mal als Beispiel den Script Stil im Handlettering. Hier fällt mir spontan Ryan Hamrick ein. Wenn ich seine Arbeiten sehe und es ist fast egal was er macht, dann weiß ich immer sofort, dass es von ihm ist. Er hat in meinen Augen seinen eigenen Stil, den er aufgrund seiner Kurven, Flourishes und Kontraste in den Buchstaben ausdrückt.
Aber was musst du genau machen, um deinen eigenen Stil zu bekommen?
Deinen eigenen Stil hast du schon vom ersten Moment an ob du es glaubst oder nicht. Allerdings schwankst du noch zu sehr in der Konstanz und in den wiederkehrenden Charaktereigenschaften, die deinen Stil von anderen erkennbar machen würden. Es braucht Zeit und Übung und dann kommt der sogenannte eigene Stil von ganz alleine. Es wird der Ausdruck einer Summe der Arbeiten sein, die dich inspirieren, die du beobachtest auf deinem Weg zum Künstler. Du denkst nicht daran, einen eigenen Stil in deine Arbeiten zu integrieren, sondern deine ganz eigenen Formen werden automatisch immer mehr Teil von jeder deiner Arbeiten sein. Wenn dann jemand zu dir sagt, er wusste sofort, dass dieses oder jenes von dir stammt, dann ist das ein gutes Zeichen.
Autor: Robert Bree
Foto und Grafik: Robert Bree
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