(Werbung) Es gibt eine kleine Espresso-Bar am Goetheplatz in München. In der Bar befindet sich ein typischer Bartresen, mit ein paar Hockern, kleine Ablageflächen, eine Glasvitrine und ein Kühlschrank. Von außen könnte man die Bar, weil Sie recht klein ist und zwischen zwei Geschäften optisch versinkt, leicht übersehen, wenn man sie nicht kennen würde. Aber das ist genau der Punkt, diese Espresso-Bar kennen sehr viele Menschen.
Qualität ist nicht immer sofort sichtbar
Warum geht in diese Espresso-Bar der Geschäftsmann, der Handwerker, die Büroangestellte, die Rentnerin oder die Mutter mit Kinderwagen. Hier gibt es keine definierte Zielgruppe nach äußerlichen Kriterien. Es ist ein Querschnitt unserer Gesellschaft, der sich bei Katerina, der Besitzerin, wiederfindet. Ein Fachmann würde es Beziehungsmanagement nennen, was Katerina betreibt, um ihre Gäste zusammenzuhalten. Aber sie macht nur ihren Job. Sie ist respektvoll freundlich zu jedem Gast und heißt jeden willkommen ohne zu übertreiben. Den Rest machen die Gäste, aber die Basis schafft Katerina selbst, und zwar ständig.
Treffpunkt und Integration am Goetheplatz
In dieser Espresso-Bar haben sich schon Menschen unterschiedlichster Herkunft kennengelernt, die seit Jahrzehnten Nachbarn sind und dank eines Treffens bei Cappuccino & Co. zum ersten Mal Worte gewechselt haben und dadurch Freundschaften entstanden sind. Manchmal ist es so voll auf engstem Raum, dass die Leute draußen warten, um endlich ihren Kaffee zu bekommen. Schaffen sie es bis zur Theke von Katerina, dann bleiben sie trotzdem lieber drinnen mit ihrem Getränk, auch wenn sie nur den letzten Stehplatz ergattert haben.
Antonello
Vor der Espresso-Bar gibt es einen großzügigen Taxistand, wo die Taxis halten und auf ihre Gäste warten. Antonello ist einer von den Taxifahrern und hat Katerina deutlich gemacht, welche Bedeutung diese Espresso-Bar für ihn und seine Kollegen hat.
Ein Bild
Antonello hat ein Bild für Katerina gemalt. Er ist nicht unerfahren im künstlerischen Bereich, ob Schauspielerei, Musik, Gesang oder das Malen. Überall fühlt er sich zuhause ohne spezialisiert zu sein. Wir möchten alle im Leben haben, was dieses Bild ausdrückt, in welcher Form auch immer. Taxi-Kollegen und viele der Kunden dieser Espresso-Bar fühlen ähnlich, würden es aber nie zum Ausdruck bringen (können).
Dieser besondere Ort ist für den Taxifahrer wie eine Oase, wo man zur Ruhe kommt und durch ein Gespräch, einen Spruch, einen Witz, bei Espresso und Croissant seine Sinne als Mensch wieder zum Leben erwachen lässt, die nach den vielen täglichen Taxi-Kilometern im stressigen Stadtverkehr verloren gegangen sind.
Die mutige Geste von Antonello hängt nun in der Espresso-Bar an der Wand. Er hatte klare Vorstellungen, wie und wo das Bild im Innenbereich seinen Platz findet. Ohne Rahmen und mit Eselsohren soll das Bild hängen, als wenn es schon immer dort hing. Auf dem Bild ist die Umgebung der Espresso-Bar nicht so gemalt, wie der Goetheplatz eigentlich ist. Antonello hat die Espresso-Bar an eine Strassenecke gesetzt mit altem Pflasterstein und kaputter Straße. Er hat Sie und die Straße so gemalt wie er sie fühlt.
Eine italienische Bar ist nicht nur zum trinken da
Weil ich selbst achteinhalb Jahre in Italien hauptsächlich in Mailand verbracht habe, kenne ich den Stellenwert einer italienischen (Espresso-)Bar, aber Kultur lässt sich nicht einfach exportieren. Aber unsere Welt wächst immer mehr zusammen und Katerina hat es verstanden, ihr eigenes Erfolgskonzept zu leben.
Wie funktioniert eine Espresso-Bar
Es hat viel mit Kommunikation, mit individuellem Service und Qualität zu tun. Es ist kein dominantes Konzept, wo der Kunde in einen unausweichlichen Funnel bis zur Produktwahl gerät. In dieser kleinen Bar kannst du entscheiden, ob du dich beteiligst an einem Gespräch links oder rechts von dir oder nur deinen Espresso in Stille genießt. Es geht kaum, nicht in ein Gespräch verwickelt zu werden auf so engem Raum. Oder du hörst einfach gerne zu, wenn sich andere Gäste etwas erzählen, ohne dich daran zu beteiligen.
Was spricht noch für diese kleine Espresso-Bar?
Was Katerina macht, klingt einfach, ist es aber nicht und braucht viele Jahre Erfahrung und Fähigkeiten. Es gibt drei Aspekte die wesentlich sind. Katerina hat kulturell und gesellschaftlich Zugang zu vielen Menschen (sie spricht griechisch, italienisch und deutsch fließend) und sie versteht ihr Handwerk indem sie z.B. in der Lage ist, einen weichen Milchschaum mit der Kaffeeflüssigkeit zu verbinden, was kaum Bars in München können. Extrawünsche werden gerne erfüllt.
Dann hat sie nur gute Produkte. Alle wichtigen Kaffeespezialitäten mit der guten Bohne von Dinzler und viele verschiedene Kaltgetränke auf Kaffee/Tee/Frucht – Basis. Neben ihrer Kaffeezubereitung haben auch ihre Variationen an Croissants schon den Ruf weg, zum Besten von München zu gehören. Buttermilch, Joghurts (griechisch, einfach, gesund) oder Dinkel-Apfelecken macht sie alle selbst. Dazu gibt es noch schwedische Smoothies, die ihre Stammkunden lieben.
Qualität unterstützen, die nachvollziehbar ist
Wenn ich in einer großen Firma arbeiten würde und kein Zeitfenster für einen Sprung in eine Espresso-Bar wie der von Katerina hätte, um meine Wertschätzung für ihr Tun damit auszudrücken, weil mein Tag durch getacktet und optimiert zum imaginären Erfolg ist, damit am Ende des Monats mehr rauskommt, mit dem ich mir die Dinge kaufen kann, die genau aus solchen Unternehmen entstehen, dann würde ich Idealen folgen, die nicht meiner Überzeugung entsprechen. Ich unterstütze gerne Services und Dienstleistungen, die dem Kunden Qualität, Wertschätzung und Begegnungen mit anderen fördert.
Wo siehst du Erfolg?
Impressionen
Autor: Robert Bree
Foto und Grafik: Robert Bree
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